Sei offen für positive Überraschungen
Mit Serendipity bezeichnen Engländer und Psychologen den glücklichen Zufall, das überraschende Entdecken von etwas Gutem. Das kann ein Schnäppchen beim Einkaufen sein, ein freiwerdender Sitzplatz im überfüllten Bus, ein erfolgversprechender zufälliger Geschäftskontakt. Ich erlebte so einen glücklichen Zufall beim Bummel am Urlaubsort: In einer Hofeinfahrt lag ein Schild „Zu verschenken“ und dahinter Trödel, auch ein gerahmtes Bild. In dieses Stillleben mit rosa Rosen habe ich mich regelrecht schockverliebt. Meine Freunde sagten: Das passt nicht zu deiner Einrichtung, das passt nicht zu dir, das ist ja gar nicht dein Stil.
Unbeirrt staubte ich es ab, denn ich habe selten etwas gefunden, das ich so spontan als beglückend für mich erkannte. Es entpuppte sich als ein Original, eine hochwertige lizenzierte Kopie eines wenig bekannten Impressionisten. Es ist kein Fall für „Bares für Rares“, aber auf jeden Fall für meine Schlafzimmerwand. Es macht mich glücklich, wenn ich es betrachte.
Psychologen raten dazu, neugierig mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und an den glücklichen Zufall, an Schnäppchen oder Überraschungen am Wegesrand zu glauben. Nachweislich passiert Menschen mit diesem Mindset mehr Gutes, sie nutzen Chancen, gehen leichter verheißungsvolle Kontakte ein und sind besser sozial eingebunden. Im beruflichen Kontext ist Serendipity die Qualität, offen zu sein und sich bietende Chancen zu nutzen. Das gelingt am besten im Gespräch mit anderen. Kreative innovative Ideen entstehen manchmal auch im Kollegenkreis eher zufällig in der Kaffeepause. Diese informellen kreativen Formate zu fördern, halte ich vor allem in Häusern, die stark vom Wandel geprägt sind und sich Agilität auf die Fahne geschrieben haben, für unverzichtbar.
Bitte schreibt mir, wenn Ihr beruflich oder privat in den letzten Tagen solche glücklichen Zufälle oder unerwartete Überraschungen wie ich erlebt habt.
In jedem Fall wünsche ich euch viele Serendipity-Momente.
Herzliche Grüße
Eure